Beispiel für eine Satzung
Am 6. November 1731 bestätigte Papst Clemens XII. die Satzungen der geistlichen Priesterhäuser im Königreich Aragonien, deren folgende die merkwürdigsten sind:
- Müssen die Seminaristen alle Tage zwei Stunden Betrachtung machen.
- Am Abend einen Rosenkranz und die lauretanische Litanei beten.
- Täglich zwei Mal ihr Gewissen erforschen und um zwei Uhr Nachmittags eine geistliche Lektüre vornehmen.
- Das Stillschweigen den ganzen Tag (bis auf eine Stunde nach dem Speisen) unverbrüchlich halten.
- Damit sie ihr Gemüth desto leichter sammeln, soll das Seminar stets verschlossen seyn.
- Die Priester sollen, wenn es seyn kann, täglich beichten.
- Alle Freitage und Sonnabende sollen sie fasten, am Karfreitage aber mit Wasser und Brot sich begnügen.
- Alles Mittwoche und Sonnabende müssen sie ihr Fleisch mit Geiseln zerreißen und zur Advent- und Fastenzeit zugleich auch am Montage.
- Nach der Tafel sollen sie in die Kirche gehen und allda mit gebogenen Knieen die Antiphon „Gegrüßt seist Du Königin“ beten.
- Dem Papste, als dem Hirten der allgemeinen Kirche, sollen sie den strengsten Gehorsam geloben.
- Alle Jahre ein Mal müssen sie die Ignazianischen Exerzitien zehn Tage hindurch machen und jeden Monat einen Tag ihrer Gemüthssammlung widmen.
