Nicolás Borrás
(1530-1610)
Valenzianischer Maler
Nicolás Borrás zählt zu den bekanntesten Malern der spanischen Renaissance, er wurde in Cocentaina geboren und studierte bereits im frühen Alter in Valencia bei Vicente Juan Macip, dessen bemerkenswertesten Schüler er wurde. Sein Aufenthalt im Hieronymiten-Kloster von Cotalba, in Gandia, gefiel ihm so gut, dass er spontan um Aufnahme in den Orden bat und die Mitgliedschaft als einzige Zahlung akzeptierte. Er erhielt den Habit im Jahre 1575 und gab die ewigen Gelübde ein Jahr darauf ab. Drei Jahre später verbrachte er einige Zeit mit den Kapuzinern im Franziskaner-Kloster von San Juan de la Riviera in der Nähe von Valencia, kehrte aber bald wieder nach Gandia zurück, wo er den Rest seines Lebens der Malerei widmete und in der Kirche allein zwölf Altarbilder hinterließ. Er investierte eigenes Geld in die Beschäftigung von Bildhauern und Baumeistern zur Verschönerung des Klosters.
Monastery of Sant Jeroni de Cotalba auf Wikipedia
Borrás arbeitete für Kirchen und Klöster in Valencia, Madrid und weiteren Städten. Gemälde finden sich im Kathedrale der Hl. Maria von Valencia und im Hieronymitenkloster von San Miguel de los Reyes, in der Kirche St. Stephan in Gandia, im Escorial in Aldaia und in Ontiniente. In einem Museum in Valencia gibt es rund fünfzig Gemälde von Borrás, darunter das Letzte Abendmahl, Christus sein Kreuz tragend, Der tote Retter in den Armen der ewigen Vaters, und der Erzengel Michael, der die Seelen ins Fegefeuer und in die Hölle treibt. Im letzten Bild vermutet man ein Selbstbildnis von Borrás in der weißen Robe des Mönch knieend am Boden. Borrás starb im Alter von 80 Jahren in Gandia.

