P. Onuphrius Wolfgang Holzer
(1651-1724)
Bayerischer Missionar
Wolfgang Holzer war die treibende Kraft hinter der Ausbreitung des Ordens in den deutschen Landen.
Er brachte die Einsiedler des hl. Hieronymus nach der Regel Peter von Pisas zunächst nach Südtirol (Josephsberg), dann nach Bayern (Walchsee), Kärnten (Orthenburg) und Niederösterreich (Schönbach), zumeist dank einflussreicher Persönlichkeiten wie etwa der Bayerischen Kurfürstin Maria Antonia oder die Fürstenfamilie Porcia in Kärnten, ja sogar das Kaiserhaus mit Leopold I. war seinem Wirken wohlgesonnen.
Pater Onuphrius war Sohn eines Rosenkranzhändlers und verbrachte mit seiner Mutter eine sehr von Not geprägte Jugendzeit in Warngau und München. Durch die Fürsprache seiner Lehrer wurde er als Messner in den Kirchendienst aufgenommen. Später entschloss er sich, Einsiedler zu werden. Auf einem Berg bei Nauders machte er im Winter 1670 eine strenge Prüfungszeit durch, danach wurde er in den dritten Orden der Karmeliter zu Trient aufgenommen, nahm Gesinnungsgenossen zu sich, erhielt auf dem Josephberg bei Meran eine Kapelle, lernte Latein und empfing die Priesterweihe.
Das von ihm verfasste fromme Büchlein „Spiegel einer Gott liebenden Seele“ zeigt, wie er eigene und fremde Erfahrungen im geistlichen Leben auszunutzen verstand. Dies kam ihm auch bei den zahlreichen Klostergründungen zugute. 1695 wurde er mit seinen Gesinnungsgenossen in den Verband des Hieronymitenordens aufgenommen, er gründete Hieronymitanerklöster im Forst, Josephsberg, am Walchensee, St. Anna in München, Schönbach in Niederösterreich und Ortenburg in Kärnten. Als er am 1724 in Wien starb, drängte sich das Volk schaarenweise am Aufbahrungstisch, um seine Hände und Kleider zu küssen. Sein Grab befindet sich in Schönbach.

