Peter Natili
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Klosterbad Waisach vor Realisierung
Die Vorbereitungen zur Projektumsetzung des PURE HEALTH RESORTS Klosterbad Waisach schreiten weiter
Klosterbad Projektstand Juni 2020
In den vergangenen Monaten ging es Schlag auf Schlag, wir konnten die
Buchpremiere: Pfarrprovisor Schöpf in Waisach
Im Jahre 1869, vor über 150 Jahren, brachte der streitbare Tiroler Pfarrer
Update 2020 zu den Klosterbad-Plänen
Die vergangenen fünf Jahre dienten dazu, die Planungen zum Klosterbad Waisach voranzutreiben
Große Lebensziele erhöhen Lebenserwartung
Sinnfindung als Schlüssel zu Glück und Gesundheit Ein Ziel im Leben zu
Peter Natili
(1842-1914)
Pflanzenheilkundler
Der Ordenspriester, Pater Dr. Peter Natili, gründete mit vier jungen Frauen 1890 in München einen Hauskrankenpflegeverein, der sehr rasch Popularität und Anerkennung erhielt. Als religiöse Gemeinschaft traten die Frauen dem Dritten Orden des heiligen Franziskus für Weltleute bei und legten sich bald eine eigene Tracht zu. Die „Franziskusschwestern“ sind bis heute in Deutschland tätig, kleine Niederlassungen gibt es Peru, Indien und Kroatien.
Über das Leben von Peter Natili selbst ist wenig bekannt. Am 23. September 1842 in Callisato bei Spoleto in der Provinz Perugia in Italien geboren, trat er als Fünfzehnjähriger in die Ordensgemeinschaft der Hieronymiten ein und wurde am 15. April 1865 zum Priester geweiht. Sein Studium schloss er mit der Promotion zum „Doktor der Heiligen Theologie“ und der Rechtswissenschaften in Rom ab. Wohl im Jahre 1870 verließ er Italien und lebte spätestens seit 1872 in München. Die Gründe, die ihn dazu bewogen, sind unklar. Ob er dies aus „Studiengründen“ tat oder „um der Wehrpflicht zu entgehen“, bleibt offen. Im Jahre 1874 wurde er als Kaplan im Bürgersaal angestellt und übernahm für einige Jahre Schreibarbeiten in der Nuntiatur München.
Natili arbeitete sehr sozial und hatte ernorme Kenntnisse in der Pflanzenheilkunde, obwohl er Doktor der Theologie und der Rechtswissenschaft war. In Anlehnung an den italienischen Graf Cesare Mattei (1809-1896) und dessen spagyrisches Heilverfahren stellte er selbst Arzneien her, die er auch an Mittellose verteilte. Alsbald zog er sich damit den Neid der Ärzte und Apotheker zu. Doch auch Missbrauchsvorwürfe sollten bald an die Öffentlichkeit kommen, was ihm einen gerichtlichen Landesverweis einbrachten.
Update vom 11.11.2023: Jüngste Untersuchungen der Kongregation der Franziskusschwestern von Vierzehnheiligen ergaben, dass Natili mindestens drei der damaligen Schwestern sowie eine verheiratete Frau, die er aus der Beichte kannte, sexuell missbrauchte. 1899 und 1900 musste er sich dafür vor dem Münchner Amtsgericht verantworten, wobei auch der Vorwurf im Raum stand, dass er selbst illegale Abtreibungen vorgenommen hat. Obwohl das Gericht den Zeuginnen glaubte, kam es zu keiner Verurteilung. Natili wurde jedoch in seine Heimat Italien ausgewiesen. Siehe dazu auch https://www.fs-vierzehnheiligen.de/aktuelles/detail/franziskusschwestern-arbeiten-eigene-geschichte-auf
So reiste Natili nach Zwischenstation in Österreich wieder nach Italien, wo er am 12. Februar 1914 in Misano Monte nach schwerer Krankheit im Alter von 71 Jahren verstarb und in der von ihm erbauten Kirche S. Girlamo beigesetzt wurde.